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CFO Pulse Survey ‒ Insights into the German fashion and lifestyle industry (German only)

May 3, 2024

Erst kam Corona, dann stiegen mit der Inflation die Kosten, jetzt bremsen schlechte Konjunktur und geopolitische Spannungen die Kauflaune der Verbraucher. Kaum ein Wirtschaftszweig hatte in jüngster Zeit mit so schwierigen Bedingungen zu kämpfen wie die Fashion- & Lifestyle-Branche. Während sich schon im vergangenen Jahr die Berichte über Unternehmenskrisen und -insolvenzen häuften, gibt auch das erste Quartal des laufenden Jahres wenig Anlass zur Hoffnung, dass es 2024 für die Branche wesentlich einfacher wird.

Welche Herausforderungen sehen CFOs der Fashion- & Lifestyle-Branche derzeit? Auf welche Themen fokussieren sie sich? Welche Relevanz hat das Thema Restrukturierung für sie? Antworten auf diese Fragen liefert die Umfrage, die wir unter namhaften CFOs in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt haben. Der vorliegende CFO Pulse Survey zeigt, dass viele Unternehmen den Ernst der Lage bereits erkannt haben und Programme zur Verbesserung der Unternehmensperformance aufgesetzt haben. Deutlich wird aber auch: Ein Programm zu planen ist das eine, es erfolgreich umzusetzen, deutlich schwieriger.

Konsumflaute statt Post-Pandemie-Boom

Die Hoffnungen auf eine Fortsetzung des Post-Pandemie-Booms haben sich im vergangenen Jahr nicht erfüllt. Vielmehr bekam die Branche die allgemeine Konjunkturabkühlung mit voller Wucht zu spüren. Der Zinsanstieg und die dadurch bedingten Herausforderungen bei der Kreditversorgung haben die Unternehmen zusätzlich belastet.

Viele Händler haben in dieser Situation versucht, ihre massiven Überbestände mithilfe von Rabattaktionen abzubauen. So hat fast die Hälfte der Befragten mehr Verkaufsaktionen durchgeführt als im Jahr davor. Zwar konnten die Unternehmen dadurch die Kapitalbindung reduzieren und ihre Liquiditätssituation kurzfristig verbessern, allerdings verschärfte sich der Margendruck.

Nach ihren Erwartungen für 2024 befragt, gehen die CFOs mehrheitlich davon aus, dass der Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau bleiben wird. Als Gründe für die gedämpften Prognosen nennen fast zwei Drittel die allgemeine Konjunkturabkühlung, aber auch wachsende geopolitische Spannungen und den Fachkräftemangel.

Transformationsdruck in der Branche steigt

Während die Margen der Unternehmen zunehmend unter Druck geraten, steigen die Kosten in vielen Bereichen weiter. Vor allem die Kosten für Personal, Logistik und Energie werden nach Einschätzung der CFOs mit durchschnittlich acht Prozent in den nächsten Monaten deutlich zulegen.

In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen sehen sich die befragten CFOs vornehmlich als Krisenmanager und in der Verantwortung, die finanzielle Situation des Unternehmens mit der Hilfe einer belastbaren Liquiditätsplanung transparent zu machen. Weitere Top-Themen auf der CFO-Agenda: die Definition und Implementierung von Performance-Programmen, Szenario-Analysen, Refinanzierungsfragen sowie eine proaktive Bankenkommunikation. Gleichzeitig sind zwei von drei CFOs der Ansicht, dass eine grundlegende Transformation unausweichlich ist – auch, wenn die Budgets knapp und die Belastungen schon heute hoch sind.

Die Mehrheit der Befragten rechnet mit einer weiteren Restrukturierungswelle

Zwei von drei Befragten sind davon überzeugt: In den nächsten Monate werden wir eine Restrukturierungswelle in der Fashion- & Lifestyle-Industrie sehen. Jedes fünfte Unternehmen will in diesem Jahr ein Performance-Programm aufsetzen, in mehr als der Hälfte der Firmen läuft bereits eines. Dabei gilt die Umsetzung von Maßnahmen als die größte Herausforderung. Gründe für Umsetzungsschwächen können äußerst vielschichtig sein. Häufig fehlt es an internen Kompetenzen und dem richtigen Mindset.

Auch zu den steigenden Anforderungen der Finanzierer und der Nutzung alternativer Finanzierungsinstrumente haben sich die CFOs in unserem Pulse Survey geäußert.

Die gesamte Studie ist untenstehend zum Download verfügbar.

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Benjamin Rassler, Partner